Bastei in der Sächsischen Schweiz

Bastei in der Sächsischen Schweiz im Herbst

Bei meiner letzten Tour zur Bastei in der Sächsischen Schweiz hatte ich Glück mit dem Wetter – so wie’s aussieht, lohnt es sich wirklich, früh aufzustehen. Morgens war noch kaum jemand unterwegs, und das Licht war einfach perfekt, um die Basteibrücke und das Elbsandsteingebirge in ihrer ganzen Pracht abzulichten. Danach ging’s weiter durch die Schwedenlöcher, und der Rundweg führte über Rathen zurück zur Bastei. Die folgenden Bilder und Infos geben euch einen kleinen Einblick – und ein paar Tipps für alle, die auch mal diesen Ausblick genießen wollen.

 

Die Bastei: Ein Klassiker für Naturfans und Fotografen

Die Bastei ist so etwas wie der Aussichtsklassiker in der Sächsischen Schweiz – und ja, sie ist wirklich sehenswert. Rund 40 Kilometer von Dresden entfernt thront sie hoch über dem Elbtal und bietet einen Ausblick, den selbst die besten Fotos nicht ganz einfangen. Ein Besuch in der Morgendämmerung hat aber seinen ganz eigenen Charme: Kein Gedränge, keine Hektik, nur diese Mischung aus frischer Luft und gedämpftem Licht.

Morgens hier zu sein ist fast schon ein kleiner „Geheimtipp“, bevor später mehr Besucher kommen. Wobei sich das natürlich längst herumgesprochen hat und man auch andere Fotografen und Frühaufsteher trifft 😉 Der eigentliche Star ist die historische Basteibrücke, die bereits 1851 aus Sandstein erbaut wurde. Sie verbindet die Felsen und bietet das perfekte Motiv für ein Herbstfoto. Nicht nur für Touristen, sondern auch für Einheimische immer wieder einen Besuch wert.

 

Historische Basteibrücke im Elbsandsteingebirge in herbstlicher Stimmung

 

Wie die Bastei und das Elbsandsteingebirge entstand

Die Bastei mag heute ein echter Touristenmagnet sein, aber ihr Ursprung liegt viel tiefer – im wahrsten Sinne des Wortes. Vor etwa 100 Millionen Jahren, zur Zeit der Kreide, lag die ganze Region unter einem flachen Meer. Über Millionen Jahre lagerten sich Sand- und Schlammschichten am Meeresboden ab, die durch Druck und Verfestigung zu Sandstein wurden. Später, als sich das Meer zurückzog und die Erosion einsetzte, entstanden die schroffen Felsen des Elbsandsteingebirges. Die Bastei ist dabei ein besonders markanter Teil dieser Landschaft – ein Felsmassiv, das sich durch Wind und Wetter zu einer Art natürlichem Balkon über dem Elbtal geformt hat.

Die Menschen entdeckten die Bastei in der Sächsischen Schweiz aber erst sehr viel später für sich. Im 19. Jahrhundert, zur Zeit der Romantik, entwickelte sich das Elbsandsteingebirge zu einem beliebten Ausflugsziel. Damals kamen Künstler, Schriftsteller und Maler hierher, um die Natur zu erleben und natürlich auch zu zeichnen. Um es den Besuchern einfacher zu machen, wurde 1824 die erste Basteibrücke gebaut – damals noch aus Holz. 27 Jahre später, 1851, wurde sie dann durch die heutige Steinbrücke ersetzt, die die Felsen miteinander verbindet. Die Brücke war von Anfang an ein Publikumsmagnet, und das hat sich bis heute nicht geändert.

Aber die Brücke ist nicht das Einzige, was hier zu sehen ist. Auf der Bastei gibt es außerdem Überreste einer alten mittelalterlichen Burg, der sogenannten Felsenburg Neurathen. Teile der alten Festung sind heute noch sichtbar, und auf einem Rundgang kann man sich vorstellen, wie hier früher Menschen lebten und Ausschau hielten.

 

Blick auf den Lilienstein im Elbsandsteingebirge

Blick auf den Lilienstein im Elbsandsteingebirge

Bastei in der Sächsischen Schweiz im Herbst

 

Top-Aussichtspunkte und Fototipps rund um die Bastei

Neben den Aussichtspunkten auf der Basteibrücke selbst und der Felsenburg hier einige der besten Spots für Ausblicke und Fotos an der Bastei.

  • Neue Aussichtsplattform: Nach der Renovierung 2023 ist diese Plattform ein echter Anziehungspunkt. Sie ragt 20 Meter über den Fels hinaus und bietet einen tollen Blick ins Elbtal und über die Felsenwelt der Sächsischen Schweiz. Wer früh morgens da ist, wird hier übrigens mit schön gleichmäßigem Licht belohnt – perfekt für entspannte Bilder ohne harte Schatten.
  • Ferdinandstein: Der Ferdinandstein ist für alle spannend, die gern nah dran sind, aber eben nicht mittendrin im Trubel. Man kommt über eine gut gesicherte Treppe hinauf und hat von hier aus einen klaren, ungestörten Blick auf die Basteibrücke. Bester Spot für alle, die mehr Ruhe beim Fotografieren bevorzugen und vielleicht auch mal in Ruhe auf den richtigen Moment warten möchten.
  • Pavillon-Aussicht: Etwas weiter oben, bei den Schwedenlöchern, geht’s zur Pavillon-Aussicht. Der Weg ist steil, aber dafür kriegt man hier einen fast schon privaten Blick auf die Basteibrücke und die umliegenden Felsen. Ideal für alle, die den Aufstieg nicht scheuen und dafür mit einer etwas ungewöhnlichen Perspektive belohnt werden möchten.
  • Wehlstein-Aussicht: Kurz vor der Basteibrücke führt ein kleiner Abzweig zur Wehlstein-Aussicht. Hier blickt man auf den Wehlgrund und zwei markante Felsen, „Kleine Gans“ und „Große Gans“ genannt. Tipp für Fotografen: Ein Weitwinkelobjektiv hilft, die Szenerie möglichst umfassend einzufangen.
  • Kanapee-Aussicht: Auf dem Weg Richtung Rathen gibt es rechts noch die Kanapee-Aussicht. Besonders zu empfehlen, wenn man eher abends unterwegs ist und die letzten Sonnenstrahlen über den Felsen einfangen möchte. Romantischer Sonnenuntergang ohne die Menschenmassen.

 

Fototipps für die Bastei:

  • Morgenstunde: Früh da sein lohnt sich, weniger Leute und entspanntes Licht.
  • Stativ mitbringen: Gerade für Langzeitbelichtungen oder Aufnahmen aus der Hand bei schwächerem Licht.
  • Weitwinkel- und Teleobjektiv: Weitwinkel für die Gesamtansichten, Tele für Details der Basteibrücke und Felsen.
  • Licht und Wetter beobachten: Nebel kann hier für ziemlich coole Effekte sorgen.

 

Historische Basteibrücke im Elbsandsteingebirge in herbstlicher Stimmung

Panorama mit der Elbe in der Sächsischen Schweiz

 

Wandertipps rund um die Bastei und die Sächsische Schweiz

Die Sächsische Schweiz hat mehr zu bieten als nur die Bastei – hier gibt es für Wanderer und Kletterer eine ganze Reihe lohnenswerter Ziele, die oft weniger überlaufen sind, aber mindestens genauso spannend.

  • Rundwanderung durch die Schwedenlöcher
    Ein echter Klassiker: Der Rundweg von Rathen führt über die Schwedenlöcher zur Bastei. Die Schwedenlöcher sind eine schmale Schlucht, in der man über Treppen und Leitern steil nach oben steigt, umgeben von hohen Felsen. Manchmal hört man hier nicht viel mehr als das Echo der eigenen Schritte – ziemlich eindrucksvoll. Der Weg führt schließlich zur Basteibrücke und weiter nach Rathen zurück. Einsteigerfreundlich, aber mit beeindruckenden Ausblicken.
  • Malerweg
    Der Malerweg gilt als eine der schönsten Wanderrouten Deutschlands und ist in mehrere Etappen unterteilt. Die Etappen von Hohnstein über die Bastei zur Stadt Wehlen oder nach Altendorf sind besonders zu empfehlen. Hier wandert man durch ruhige Wälder und erreicht zahlreiche Aussichtspunkte, die Künstler vor über 200 Jahren inspiriert haben – daher auch der Name „Malerweg“. Die Gautschgrotte und andere kleine Wasserfälle liegen direkt am Weg.
  • Kletter- und Klettersteigmöglichkeiten
    Im Elbsandsteingebirge gibt es eine riesige Auswahl an Kletterrouten. Mehr als 1.100 Klettergipfel und über 15.000 Routen sprechen für sich. Anders als in anderen Klettergebieten gelten hier besondere Regeln, die das Klettern naturnah halten sollen, zum Beispiel keine Metallhaken und keine Chalk-Bags. Für Klettersteig-Fans gibt es zudem die Häntzschelstiege, einen Klettersteig, der durch hohe Felsen führt. Hier sind Schwindelfreiheit und Trittsicherheit gefragt, ein kleines Abenteuer, das aber ohne umfangreiche Klettererfahrung machbar ist.
  • Grenzenlos unterwegs: Wanderung zum Prebischtor
    Auf tschechischer Seite wartet das Prebischtor, der größte natürliche Sandsteinbogen Europas. Vom kleinen Ort Hřensko aus geht es zu Fuß durch ein schönes Waldstück bis zum Felsentor. Der Weg ist nicht anstrengend, die Ausblicke lohnen sich aber allemal. Noch etwas weiter bietet sich die Edmundsklamm an, eine enge Schlucht, die per Boot auf dem Fluss Kamenice durchquert wird. Ein Highlight für alle, die einmal eine andere Perspektive auf das Elbsandsteingebirge erleben wollen.

 

Bastei in der Sächsischen Schweiz mit der Elbe

Bastei in der Sächsischen Schweiz Elbsandsteingebirge

 

Anreise zur Bastei in der Sächsischen Schweiz

Die Bastei erreicht man unkompliziert – auch ohne eigenes Auto. Von Dresden aus geht’s per Auto über die A17 (Ausfahrt Pirna), danach einfach der Basteistraße folgen. Parkplätze sind ausgeschildert und ziemlich gut organisiert. Wichtig: Die Straße direkt zur Bastei ist für private Fahrzeuge gesperrt, nur Reisebusse, Hotelgäste mit Sondergenehmigung und Schwerbehinderte dürfen durch.

Alternativ lässt sich die Bastei auch prima mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ansteuern: Nimm einfach die S-Bahn S1 bis Kurort Rathen, dann bringt eine kleine Fähre dich auf die andere Seite der Elbe. Von da sind es etwa 30 Minuten zu Fuß bis zur Bastei. Praktisch und entspannt – besonders, wenn man früh startet und dem späteren Andrang ein bisschen voraus ist.

 

Historische Basteibrücke im Elbsandsteingebirge im Herbst

Herbst in der Bastei in der Sächsischen Schweiz Elbsandsteingebirge

Pavillonaussicht mit Blick auf den Lilienstein in der Bastei, Sächsische Schweiz im Herbst

Pavillonaussicht mit Blick auf den Lilienstein

 

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Verwendete Ausrüstung:
Sony A7RIII, Sony FE 24-105mm F4 G, Adobe Photoshop

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2 Antworten auf Bastei in der Sächsischen Schweiz

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