Mit dem Bahnhof Oriente in Lissabon hat der Architekt Santiago Calatrava etwas geschaffen, das fast zu schön ist, um nur eine Durchgangsstation zu sein. Die ikonische Dachkonstruktion, die an das Skelett eines riesigen Wals erinnert, und die säulenartigen Strukturen, die wie ein Wald aus futuristischen Bäumen wirken, machen den Besuch zu einem kleinen Erlebnis. Wer sich für Architektur interessiert, findet hier reichlich Inspiration, und als Fotograf hat man das Gefühl, in einem lebenden Kunstwerk zu stehen.
Futuristische Formen: Der Bahnhof Lissabon Oriente
Es empfiehlt sich, früh morgens hier zu sein, wenn das erste Licht die Strukturen anstrahlt. Im Spiel von Licht und Schatten werden Details sichtbar, die sonst leicht übersehen werden. Der Bahnhof Lissabon Oriente ist lebendig – er verbindet nicht nur zahlreiche Reisewege, sondern ist auch Knotenpunkt im Alltag vieler Lissabonner. Normalerweise versuche ich auch, die Dynamik zwischen Passanten und Architektur einzufangen. Diesmal ist mir das aber nicht so gut gelungen und so habe ich hauptsächlich die Architektur für sich sprechen lassen 😉
Santiago Calatravas Handschrift
Der Bahnhof Oriente in Lissabon, der im Rahmen der Expo 1998 entstand, ist ein Paradebeispiel für den unverkennbaren Stil von Santiago Calatrava. Nachdem ich einige seiner Werke in Valencia bewundert hatte, konnte ich die Ähnlichkeiten nicht übersehen. Seine Liebe zum Detail und die organische Verbindung von Struktur und Design kommen auch hier voll zur Geltung. Die geschwungenen Linien und die skelettartigen Strukturen, die sowohl an Bäume als auch an die Knochen eines prähistorischen Tieres erinnern, verleihen dem Ganzen eine fast surreale Eleganz.
Der Bahnhof selbst wurde nicht nur funktional, sondern auch als visuelles Tor zur Stadt konzipiert. Die wie ein Zelt aus Glas und Stahl gefalteten Dächer der Bahnsteige sind nicht nur Schutz, sondern auch ein Spiel mit dem Licht. Obwohl ich schon ein paar seiner Bauten gesehen habe, ist es immer wieder beeindruckend, wie Calatrava es schafft, die Materialien so leicht und durchlässig erscheinen zu lassen.
Vom Bahnhof Oriente aus durch Portugal
Der Bahnhof Oriente ist nicht nur ein architektonisches Highlight, sondern auch ein zentraler Knotenpunkt im Verkehrsnetz Lissabons. Als einer der größten Bahnhöfe der Stadt dient er sowohl regionalen als auch überregionalen Zugverbindungen. Von hier aus kann man bequem die Algarve erreichen oder schnell nach Porto fahren. Der Bahnhof ist auch ein wichtiger Knotenpunkt für Pendlerzüge in die Vororte und bietet nahtlosen Anschluss an die Bus- und Metro-Linien Lissabons.
Die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ist hier relativ günstig. Eine einfache Fahrt mit der Metro kostet 1,80 Euro und wer den ganzen Tag unterwegs sein möchte, kann eine Tageskarte für 6,80 Euro kaufen (Stand 06/2024). Die Zugtickets variieren natürlich je nach Zielort und Zugtyp, aber eine Fahrt nach Sintra kostet zum Beispiel nur ein paar Euro. Für Touristen gibt es auch spezielle Pässe, die den Zugang zu allen öffentlichen Verkehrsmitteln beinhalten und so die Erkundung der Stadt und ihrer Umgebung erleichtern.
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Verwendete Ausrüstung: Canon EOS 6D, Canon EF16-35mm f/4L IS USM, Adobe Photoshop
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